[Swipe ⬅️ Teil 1 von 2] Ich bin komplett hinterher mit den Einträgen, ihr verzeiht mir. Hier sind wieder mal 7 Fotos und 7 Tagebucheinträge.
Donnerstag, 4. Mai
“Du wirst die Energie an diesem Ort fühlen”, wird mir über die Grabstätte des persischen Dichters Hafez gesagt. Ein Statement, das sich nach nur wenigen Minuten als durchaus wahr erweist. Schon nach der Erzählung eines Marathonläufers und warum er heute kurze Hosen trägt stellt sich mir die Ganslhaut auf. Spätestens als die Menschenmenge direkt am Grab zu singen beginnt, fühlt sich dieser Ort nahezu magisch an.
Freitag, 5. Mai
Die Nasir-ol-Molk Moschee ist vermutlich eine der beliebtesten Fotomotive in Shiraz. Nicht wegen der speziellen rosafarbenen Kacheln, sondern vor allem wegen der bunten Fensterscheiben in Kombination mit den morgendlichen Sonnenstrahlen. (Siehe Bonusfoto) Das zieht natürlich besonders viele Touristen an. Die Szenarien, die sich teilweise abspielen, sind Bilderbuch Massentourismus: Gedränge und Schlangen für “das perfekte Foto”. Draußen ist weniger los, die Fotos aber mindestens genauso perfekt.
Samstag, 6. Mai
Yusuf beobachtet uns während wir Fotos in der leeren Gasse schießen. (Siehe Bonusfoto) Langsam kommt er immer näher, bis er irgendwann den Mut fasst, uns anzusprechen. Auf Persisch erzählt er uns seine Geschichte. Dass er eigentlich gerne in die Schule gehen würde, aber nicht darf. Er kommt nämlich aus Afghanistan. Yusuf erzählt von den Problemen seiner Familie, dass er früher auf der Straße war und heute in einem Sockengeschäft arbeitet. Ich frage ihn, ob ich seine Geschichte erzählen darf. Eine Begegnung der härteren Art. “Yusuf, son of Jakob”, sage ich zum Abschied und halte ihm die Hand zum High-Five hin. Yusuf lächelt, schlägt ein und geht nach Hause.
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